Unter Breverl versteht man im bayerisch-alpenländischen Raum einen meist kissenartigen Anhänger aus besticken Stoff oder eine kleine Metall Kapsel welche im inneren verschiedene Gebets- und Segens Zettel, Segenskreuze, amulettwertige Naturstoffe wie Samen, Holzsplitter und sonstige Partikel enthält. Die eigentliche Mitte bilden oft zusammengefaltete heiligen Bildchen, gerne kombiniert mit Gnadenbild- Darstellungen. Bevorzugt war die hoch-rechteckige Form, aber auch herz- und rautenförmige Kißchen sind geläufig.
Breverl wurden in der Regel als Anhänger getragen , An Ketten, Bändern Oder Gürteln, aber auch in Kleider ein genäht oder Kindern in die wiege gesteckt. Der Träger wusste üblicherweise nichts über den Inhalt aus frommen und amulettartigen kleingegenständen und durfte im glauben a die additive Wirkweise all der vermuteten Kraftquellen nie den Schleier des Geheimnisses um den Inhalt gelüftet haben. Grundelemente wie Kreuz und Ihs Zeichen, kirchlich geduldete Andachtsbildchen und Gegenstände sowie eindeutig Amulettwertige Gebilde sind hier vereinigt und bedeuten dem Träger in der Verstärkung des geheimen und verschlossenen wie ein Zaubermittel Schutz und Sicherheit. Obwohl als Hersteller und Vertreiber sogar süddeutsche Franziskanerklöster in Frage kommen und die verwendeten Andachtszeichen “von Natur aus “ Träger frommer gesinnung sind, ist der Übergang auf eine andere Bedeutungsebene offensichtlich.
( Häusliche Andacht, Albrecht Gribl )